PIWI: Widerstandsfähige Qualitätsweine
Auch wenn sich die Qualität der PIWI Reben verbessert hat, gibt es immer noch Vorbehalte gegenüber pilzwiderstandsfähigen Sorten in der EU. Ein Hauptargument der Gegner von PIWI Rebsorten ist, dass die Pflanzen genetisch mit amerikanischen oder asiatischen Wildreben vermischt werden und so keinen Qualitätswein erzeugen könnten. Besonders in Frankreich ist das Thema sehr sensibel. Zudem hält sich noch das Vorurteil, dass PIWI Rebsorten mit einer amerikanischen Kreuzung, einen sogenannten Fox-Ton enthalten. Dieser wird im Wein als unangenehmer moschusartige, erdige und süßlicher Geruch beschrieben und ist eine Besonderheit der amerikanischen Reben. Im südlichen Burgenland in Österreich findet man solche Weine unter den Namen Uhudler.
Nichtsdestotrotz gibt es schon zahlreich Züchter auf der ganzen Welt, die unter Beweis stellen, dass PIWI Weine unbestritten grandiose Qualitätsweine sein können. Am meisten findet man diese in Deutschland in Geisenheim, Siebeldingen und Freiburg und in Österreich in Klosterneuburg und Eisenstadt. Auch in der Schweiz, Ungarn, USA und Kanada forscht man an neuen Rebsorten.
Welche Bedeutung haben die neuen robusten Rebsorten (PIWI) für den Weinbau?
PIWI Rebsorten sind echte Helden im Weinbau. Durch ihre natürliche Robustheit ermöglichen Sie den Winzern den Einsatz von Spritzmittel um 80 % bis zu 90 % zu reduzieren. Das heißt, dass ein Winzer nur noch 1-3-mal im Jahr spritzen muss, statt bis zu zehnmal bei herkömmlichen Sorten. Ganz ohne Spritzen wird es leider nicht funktionieren, weil Pilze sich mit der Zeit anpassen und einen Weg finden, um die Schutzmechanismen der Rebe zu umgehen. Durch den reduzierten Einsatz von Spritzmitteln werden Pflanzen und Boden weniger belastet. Dies fördert in weitere Folge die Entwicklung des Bodenorganismus und der Pflanzen. Zudem führen weniger Traktorfahrten zu einer verminderten Bodenverdichtung und einem reduzierten CO2-Ausstoß.